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Das kleine Glück mit großer Wirkung

Das kleine Glück mit großer Wirkung.

Zurzeit denke ich oft an Sunelly Sims. Sunelly veröffentlichte im Mai 2012 einen Beitrag mit dem Titel „Bilder der Sehnsucht“  in ihrem Blog „Gefühle der Worte“ und das Schöne an dem war (ist), dass Sunelly mir den Beitrag „Bilder der Sehnsucht“ widmete.

Als ich den zu lesen bekam, zog sich mein Herz zusammen. Ich fühlte mich von Sunelly gesehen, ohne dass wir uns je persönlich gegenüberstanden. Wir lernten uns damals über Twitter kennen und miteinander lesen. Ja, ich schrieb damals bereits auch aus meinem Leben und nutzte Twitter, um meine Beiträge zu verbreiten. Bis die Zeit kam, dass ich nicht mehr wollte, so entfernte ich alles von mir aus dem Internet. Aber darum geht es jetzt gar nicht. Es geht jetzt darum, dass ich mich von Sunelly Sims gesehen fühlte und dass diese wunderbare Frau wahrnahm, was in meinen Kunstwerken lag und was mich zum Malen antrieb.

Es war eine Sehnsucht, eine Sehnsucht nach einer leichteren Welt – oder vielleicht würde ich heute behaupten, es war die Sehnsucht meines Herzens, mich frei zu malen und frei zu schreiben von all den unterdrückten Gefühlen, die mich festhielten. Frei von Erinnerungen, die mich zum Teil in der Vergangenheit festhielten.

Ja, und diese Freiheit erhielt ich.

Ich wurde frei von unterdrückten Gefühlen.

Ich wurde frei von der Vergangenheit, die mir einen tiefen Schmerz zufügte.

Ich wuchs in einer Familie auf, in der wenig an Liebe (für mich) war.

Ich erlebte den Missbrauch, der in mir eine tiefe Narbe hinterließ.

Und all das zog sich über viele weitere Jahre wie ein roter Faden durch mein Leben.

Ja, und als die Welt der Farben auf mich zukam, begann die künstlerische Reise, eine Reise zur Genesung meiner Vergangenheit. Meine Seele fing an, sich in der Gegenwart frei zu entfalten, und schenkte mir den Raum, in dem ich mich austoben konnte. Und parallel entwickelte sich mein Leben in eine positive Richtung. Ich lernte mich zum Ausdruck zu bringen, ich lernte mich zu behaupten, ich kam aus einer Ohnmacht und lernte meine positive Macht kennen. Ich lernte mich zu l(i)eben und ich fand den Ort, an dem mein Herz sein will.


Die Postkarte, die mir zufällig „heute“ in die Hand flog.



Und das (mein) Lernen hört nie auf:

Ich lerne, mich stets frei zu erhalten, um frei zu bleiben. Um mit Zuversicht und Vertrauen durch das Leben zu spazieren. Denn ich weiß, dass das Leben im eigentlichen Sinne voller kleiner WUNDER ist, wenn da nicht die negativen Mächte unterwegs wären, die uns, die einfach nur das kleine Glück sind, beherrschen wollen.

Mein Herzensverstand sagt mir, dass es an der Zeit ist, dass sich das gesamte Leben von all der Unterdrückung befreien sollte. Frei von der Vergangenheit, frei von der gegenwärtigen Ohnmacht, um eine Zukunft zu erleben, die frei für alle ist, damit wir irgendwann ein großes WUNDER erleben.

Und ich weiß, wenn dem Menschen das bewusst ist, dass die Welt ihren tiefen Frieden finden kann.

Dass es ein Wunder für diese Erde ist, auf der wir leben.

Ein Wunder für all die Lebewesen, die mit uns sind.

Das Wunder, das für uns ein Lächeln bereithält und das bereits auf uns alle wartet.

Und mit dem Titel „Das kleine Glück mit großer Wirkung“ meine ich, wenn jeder Mensch allein für sich beginnt, sein eigenes Leben erstmals aufzuräumen, den Weg zum innerlichen Frieden, den Weg der Liebe, auf sich nimmt, dann kann es zu einer großen Wirkung gelangen.

(…) Und dann bist du das kleine Glück für dich selbst.

Jetzt komme ich zurück, zurück zu Sunelly Sims, die ihren damaligen Beitrag „Bilder der Sehnsucht“ mir widmete. Der letzte Satz von Sunelly liest sich: Die andere Welt, in der sie sich so gerne aufhielt, weil sie die Freude im Herzen spüren konnte.


Liebe Sunelly, wenn Du diesen Beitrag heute liest, schreibe ich Dir, dass ich heute in der (meiner) Welt lebe, die mein Herz Freude verspüren lässt, und ich danke Dir immer noch von Herzen, dass Du meine wahre Seele erblickt hast. „Bilder der Sehnsucht“, die heute für mich eine schöne Erinnerung ist, die zu mir aufschauen lässt. Das ist (m)ein großes Wunder, meine liebe Freundin.


Den Beitrag „Bilder der Sehnsucht“ von Sunelly Sims kopiere ich hier in meinem Blog zum Lesen bei. Scrollen Sie einfach weiter runter und lesen Sie, was die Kunst bewirken kann.

Herzlich,

Jutta Poppe

www.juttapoppe.de


Jutta Poppe, 2024


Hinweis zum Text: Die Aufarbeitung meiner Vergangenheit, wie der Einstieg in die Malerei, begann im Jahr 1995. 2012 schrieb ich öffentlich über die Aufarbeitung wie über mein Coming Out als Missbrauchopfer, sodass Sunelly Sims dadurch inspiriert war. Als ich vor ein paar Jahren wahrnahm, dass ich mit meiner detaillierten Lebensgeschichte aus der virtuellen Welt möchte, löschte ich alles und begab mich in einen ganz privaten Rückzug und formte mir das neue Leben, das jetzt unter www.juttapoppe.de zu erblicken ist.


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Bilder der Sehnsucht

Wenn Sie ihre Bilder malte, konnte sie die Welt um sich herum vergessen. Sie war in der Welt der Farben, in der Welt der Inspiration versunken. Sie flüchtete in ihr kleines Atelier, das sie nur für sich und ihre Bilder in dem kleinen Gartenpavillon einrichtete. Sie flüchtete aus der Welt, in der sie lebte, die sie in letzter Zeit so oft traurig stimmte. Umstände, die versuchten, die Freude am Leben von ihr fernzuhalten. Doch sie wollte es nicht zulassen, dass ihre Bilder darunter leiden. Sie flüchtete zu ihnen, wenn sie wieder Freude in ihrem Herzen spüren wollte – sie hielt an ihr fest. Das kleine Atelier, vom Licht und Sonnenschein durchflutet, hielt diese andere Welt für sie bereit. Es war die Welt der Sehnsucht und der Freude, in der sie so gerne verweilte. Das Licht verzauberte die Farben, die sie verwendete, in ein leuchtendes Meer der Impressionen und Gefühle, die sie tief in ihrem Herzen hortete und ihren Bildern schenkte. 

Gefühle der Freude, Gefühle der Traurigkeit, Gefühle der Liebe – Erinnerungen an längst vergangene Tage. Alle in ihrem Herzen, abrufbereit. Sie blickte durch die großen Fenster in den Garten hinaus und wartete. Sie hörte in sich hinein – welches Gefühl wollte heute gemalt werden …? Welche Empfindungen, die in ihrer Seele verborgen waren, wollten heute kreiert werden …? Sie wartete, doch es waren zu viele Emotionen, die gleichzeitig zu Wort kommen wollten. Widersprüchliche Gefühle, die versuchten, sich gegenseitig zu bekämpfen. Wie sollte sie sich entscheiden – welchem den Vortritt lassen …?

Sie brauchte das Gefühl zum Malen, wie ein Schriftsteller die passenden Worte zum Schreiben begehrte. Ein Gefühl, das die Eintrittskarte in ihre Welt war. Das Gefühl, gesandt von ihrer Seele, führte ihre Hand, als wäre sie nur ein Werkzeug. Ihre Seele und die Gefühle waren es, die ihre Bilder erschufen, gesehen durch ihre Augen – auch bloß ein Werkzeug …? Sie ließ ihrer Hand freien Lauf, sie vertraute ihrem Gefühl – es wusste besser, wie sie malen sollte.

Sie hörte das Flüstern, das aus ihrer Seele kam, die Inspiration, die durch ihre Hand den Weg zur Kreativität fand. Die Kreativität, die sie brauchte, wie die Luft zum Atmen, um ihre Sehnsucht, ihre Gefühle freizulassen – hoch hinauf, damit sie ihr das Licht für ihre Bilder mitbrachten. Das Licht, das die Farben der Bilder verzauberte, strahlend und einzigartig machte. Nicht sie – ihre Seele, ihre Gefühle und das Licht waren die Künstler. Sie brachten die Bilder, die ihre Hand malte, zum Leuchten. Sie waren es, die ihr die schöpferische Welt ihrer Sehnsucht zeigten. Die andere Welt, in der sie sich so gerne aufhielt, weil sie die Freude im Herzen spüren konnte.

.© Sunelly Sims

Sunelly Sims/Gefühle der Worte hier.




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