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Zuhause - Der Wert, der allen gehört

Zuhause ✨️

Ein Wort, das nach Wärme klingt, nach Geborgenheit, nach einem Ort, an dem wir einfach sein dürfen.

(c) Jutta Poppe, 2025


Ein Wort, das uns alles gibt, wenn wir ihm nachspüren - ein Wort, das jedem Menschen ein Daseinsrecht schenkt.

Doch wenn ich in die Welt blicke, sehe ich, wie vielen dieses Zuhause fehlt - oder schlimmer noch: wie es ihnen genommen wird.

Das Zuhause, das in uns eigentlich Wurzeln schlagen sollte, wird entwurzelt. Es geht verloren in einem Leben, das uns antreibt - ohne innezuhalten. Menschen hetzen von Termin zu Termin, von Pflicht zu Pflicht, ohne je anzukommen. Wie sollen wir ein Zuhause spüren, wenn wir uns selbst nie begegnen?

Wir leben in einer Welt, in der das Zuhause leise erodiert - nicht, weil wir es verlieren, sondern weil wir es vergessen. Weil wir gelernt haben, Leistung über Nähe zu stellen. Weil wir glauben, Ankommen müsse verdient werden.

Im Kern liegt etwas Tieferes verborgen: der Drang nach Besitz, die Gier nach Macht, das unaufhörliche Wollen des Egos. Der Kapitalismus, der Wert mit Reichtum verwechselt. Und wenn die Gier der Mächtigen das Wohnen unbezahlbar macht, verliert das Zuhause seinen Sinn und wird zum Luxus. Dabei sollte es das Selbstverständlichste der Welt sein - ein Ort, an dem jeder Mensch leben darf, ohne Angst, ihn zu verlieren.

Zuhause verschwindet, wenn ältere Menschen keinen Platz mehr im Miteinander der Jüngeren finden. Wenn „Ab ins Heim“ zur Lösung für Einsamkeit wird. Wenn Generationen nebeneinander, aber nicht mehr miteinander leben.

Zuhause zerbricht, wenn Liebe an Erwartungen scheitert. Wenn Eltern die Realität ihrer Kinder nicht ertragen können. Oder wenn Kinder die Realität ihrer Eltern nicht aushalten - weil Verletzungen über Generationen weitergetragen werden und niemand den Mut findet, sie zu verwandeln.

Das Wort Zuhause geht uns immer wieder verloren. Manchmal leise. Manchmal mit einem Knall. Manchmal durch andere - und manchmal durch uns selbst.

Doch Zuhause ist mehr als vier Wände. Es ist ein Gefühl. Eine Zugehörigkeit. Ein Ort in uns - und zwischen uns. Ein Raum, der Körper, Geist und Seele vereint. Ein Ort, der uns in unserer Vollkommenheit zu sich nimmt - verletzlich, suchend, menschlich.

Zuhause wird zerstört, wenn Kriege toben und Mächtige glauben, sie hätten das Recht auf Zerstörung. Wenn Städte brennen, Häuser zerfallen und Familien fliehen müssen - nicht, weil sie wollen, sondern weil sie müssen. Wenn Menschen zur Flucht getrieben werden - durch Angst, Hunger, Verfolgung oder politische Willkür. Wenn sie gezwungen sind, ihr Zuhause, ihre Erinnerungen, ihre Wurzeln hinter sich zu lassen, um irgendwo neu zu beginnen.

Doch Flucht endet nicht immer an Grenzen. Oft beginnt sie dort, wo das Vertrauen zerbricht - im Innersten eines Menschen. Denn wer flieht, verliert nicht nur sein Haus, sondern auch ein Stück seiner Seele.

Wenn Menschen von Gewalt betroffen sind, wenn Schmerz und Missbrauch Spuren hinterlassen, die tiefer gehen als jede sichtbare Wunde, dann zerreißt etwas im Inneren. Das Vertrauen, das einst trug, bricht. Das Zuhause im eigenen Körper, im eigenen Sein, wird unbewohnbar.

So beginnt eine andere Art der Flucht -nicht sichtbar, nicht geografisch, sondern seelisch. Trauma ist der Verlust des inneren Zuhauses. Es entreißt dem Menschen die Ruhe, sich in seinem eigenen Raum aufzuhalten.

Und während Kriege Häuser zerstören und Menschen entwurzeln, entstehen in stillen Zimmern dieselben Wunden - leise, unbemerkt, aber tief. Das Zuhause wird auf vielen Ebenen zerstört: im Außen durch Macht, im Inneren durch Schmerz.

Doch das muss nicht so bleiben. Frieden entsteht dort, wo jeder Mensch sein Zuhause leben und erleben darf - nicht nur geografisch, sondern seelisch. Nicht nur äußerlich, sondern im Innersten.

Denn am Ende ist das Zuhause der Wert aller. Es gehört niemandem allein - und doch allen zusammen. Zuhause ist dort, wo wir Mensch sein dürfen. Und das ist es, was die Welt am dringendsten braucht.


Fazit

Das Zuhause trägt in sich eine tiefe Vielfalt - so viele Formen, Bedeutungen und Empfindungen, wie es Menschen gibt. Zuhause ist weit mehr, als wir zu denken wissen. Es ist ein Raum, der Körper, Geist und Seele verbindet, ein Ort, der uns lehrt, dass Geborgenheit nicht besessen, sondern geteilt werden will.

Darum ist es wichtiger denn je, dass wir genauer hinschauen - dorthin, wo Menschen ihr Zuhause verlieren, wo Macht, Gier oder Gleichgültigkeit es bedrohen. Denn das Zuhause ist mehr als ein Dach über dem Kopf - es ist ein Menschenrecht, ein inneres Gut, ein heiliges Stück Würde.

Möge das Zuhause unantastbar werden, in uns, zwischen uns und überall dort, wo Menschsein beginnt.


Ein persönliches Wort zum Schluss

Ich schreibe dies nicht nur, weil ich all das in der Außenwelt beobachte, sondern weil dieser Text ein Teil meines Lebens ist - bis ich in meinem Zuhause angekommen bin, das mir Raum und Liebe schenkt.

Der Ort, der mich lässt, wie ich bin, und an dem wir uns gegenseitig ergänzen - mein Zuhause und ich.


Liebe Leser*innen,

ich schenke Ihnen die Sicht des Zuhauses und all das, was es in sich trägt und verbirgt.

Berührt dieser Text Ihre Seele, dann genießen Sie „das Zuhause“ - und reichen Sie es weiter.

Fühlen Sie sich gut.

Herzlich,

Jutta Poppe

www.juttapoppe.de


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Art is soul by Jutta Poppe



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